Pfeffermühle im Test
Testbericht: Peugeot Paris (uSelect), 18 cm

Unser Testmodell Paris der Marke Peugeot ist ein überarbeiteter Klassiker. Wir haben uns für eine Pfeffermühle mit 18 cm Größe entschieden, die hochglänzend in rot lackiert ist. Im Inneren der Mühle verrichtet – typisch für Peugeot-Pfeffermühlen – ein Stahlmahlwerk seinen Dienst.

Blick in das uSelect Stahlmahlwerk der Peugeot Paris
Blick in das uSelect Stahlmahlwerk der Peugeot Paris

Im Gegensatz zur ursprünglichen Paris-Pfeffermühle, die schon seit Jahrzehnten im Portfolio von Peugeot angeboten wird, verfügt unser Testmodell über eine moderne Methode zur Mahlgradeinstellung, die Peugeot „uSelect“ nennt.

Unterscheiden kann man den Klassiker und dessen Neuauflage anhand des Aufdrucks der Mahlgrade auf dem typischen Einstellring am Fuß der Mühle oder eben durch den Zusatz uSelect in der Typenbezeichnung.

Welche Größen und Farben gibt es?

Die folgende Tabelle zeigt die unterschiedlichen Ausführungen der Peugeot-Pfeffermühle „Paris“ mit uSelect.

Lackierfehler auf dem uSelect-Ring
Lackfehler auf dem uSelect-Ring

Qualität der Verarbeitung

Die Verarbeitungs- und Materialqualität unseres Testmodells ist auf den ersten Blick tadellos. Nichts wackelt, quietscht oder knarrt. Alle Bauteile vermitteln den Eindruck, genau zusammenzupassen.

Die Oberfläche der in Frankreich aus hochglänzend lackiertem Buchenholz gefertigten Pfeffermühle wirkt edel und robust. Es sind keine Lack-Abplatzungen oder Dellen zu erkennen.

Beim sehr genauen Ansehen der oberen Seite des uSelect-Einstellrings lässt sich eine kleine, scheinbar etwas zu schwach lackierte Stelle entdecken. Diese ist bei stehender Mühle nicht zu erkennen und nur sichtbar, wenn man im 90 Grad Winkel aus einer Entfernung von 10 cm sehr genau hinsieht Sie wird aber später noch Thema werden …

Mahlgradeinstellung

Die uSelect-Mahlgradeinstellung bietet dem Benutzer die Möglichkeit, zwischen sechs Mahlgraden zu wählen. Die Einstellung des Mahlgrades wird über den drehbaren Fuß der Pfeffermühle vorgenommen.

An der uSelect-Funktion gefällt uns sehr gut, dass der aktuell eingestellte Mahlgrad jederzeit von außen an der stehenden Pfeffermühle abgelesen werden kann. Ein Vorteil, den derzeit kein Hersteller der anderen von uns getesteten Pfeffermühlen bietet.

Als Jammern auf hohem Niveau könnte man unsere Kritik daran ansehen, dass die einzelnen Mahlgrade mit Strichen (I, II, III … bis IIIIII) gekennzeichnet sind. Dies lässt sich beim schnelleren Hinsehen gerade in den größeren Stufen nicht gut unterscheiden – was aber immer noch deutlich besser ist, als ein von außen gar nicht ablesbarer Mahlgrad. Eine Beschriftung mit römischen oder arabischen Zahlen hätte uns dennoch einen Tick besser gefallen.

Der uSelect-Einstellring braucht Platz

In der Praxis zeigt sich, dass der uSelect-Einstellring die Grifffläche der Pfeffermühle beim Mahlen verkürzt. Hält man die Mühle ganz unten fest, um Pfeffer zu mahlen, verstellt sich der Mahlgrad. Prinzipiell ist dies kein ernsthaftes Problem, denn man kann die Mühle einfach ein paar Zentimeter weiter oben festhalten.

Kleiner als die 18 cm unseres Testmodells dürfte die Mühle daher unserer Ansicht nach nicht sein. Ansonsten hat man – zumindest bei großen Händen – Schwierigkeiten, die Pfeffermühle angenehm greifen zu können.

Pfeffermühle Peugeot Paris ohne Kopf
Pfeffermühle Peugeot Paris ohne Kopf

Befüllen der „Paris“ Pfeffermühle mit Pfeffer

Der Füllvorgang ist bei unserem Testmodell der gleiche wie bei dem seit Jahrzehnten erhältlichen Vorgänger. Nach dem Abschrauben der Krone kann man den Kopf der Mühle abnehmen und das Depot mit geeigneten Pfefferkörnern seiner Wahl befüllen.

Das Peugeot-Mahlwerk der Paris kann Pfefferkörner bis zu einem Durchmesser von 5 mm verarbeiten. Ein Kunststoffring im Inneren der Mühle, der gleichzeitig die Achse des Mahlwerks in Position hält, sorgt dafür, dass zu große Pfefferkörner gar nicht erst den Weg in das Depot finden.

Kennzeichnung der Peugeot Paris Pfeffermühle mit P für Pfeffer
Kennzeichnung der Peugeot Paris Pfeffermühle mit P für Pfeffer

Kennzeichnung als Pfeffermühle

Die in Schwarz an der Metallkrone aufgebrachte Kennzeichnung mit einem „P“ für Pfeffer ist unserer Ansicht nach wichtig, aber – wie einige unserer Tests zeigen – offenbar nicht mehr durchgehend üblich. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Paris-Pfeffermühle stehend von dem optisch ansonsten gleichen Modell für Salz unterscheiden.

Diese Unterscheidung ist gerade bei Mühlen von Peugeot wichtig, da für Salzmühlen andere Mahlwerke zum Einsatz kommen. In den Modellen für Pfeffer sollte generell kein Salz gemahlen werden.

Der Mahlvorgang

Während des Mahlvorgangs bietet die Pfeffermühle Paris in unserem Test dem Nutzer einen angenehmen, gleichmäßigen Widerstand. Dieser ist naturgemäß bei den feineren Mahlgraden etwas höher als bei gröberen.

Auch beim Mahlen von Pfeffer sind bei unserem Testmodell keine unerwünschten Geräusche wahrnehmbar. Man hört lediglich, wie das Mahlwerk präzise die eingefüllten Pfefferkörner zerkleinert.

Das Mahlergebnis des Peugeot Mahlwerks mit uSelect

Die Bilderserie der Mahlergebnisse in den verschiedenen Mahlgradstufen zeigt sehr gleichmäßige Körnungen. Die Abstufungen zwischen den einzelnen Mahlgraden lassen sich gut erkennen, was gerade in den gröberen Stufen hervorzuheben ist.

Damit liefert das uSelect-Stahlmahlwerk der Paris von Peugeot unserer Auffassung nach das gleichmäßigste Mahlergebnis aller von uns getesteten Mahlwerke bei gleichzeitig sehr gefälliger Differenzierung der Mahlgrade.

Einzig das Titanmahlwerk der CHROMA Traveller ist bei der feinsten möglichen Körnung Peugeot hier ebenbürtig und schafft es, den Pfeffer genauso fein zu mahlen. Bei den gröberen Einstellungen punktet die Peugeot-Pfeffermühle jedoch mit der exakteren Einstellbarkeit der Mahlgrade durch die uSelect-Funktion.

Die ebenfalls präzise einstellbare Zassenhaus Frankfurt bietet eine sehr gute Alternative für Freunde von Keramikmahlwerken. Sie mahlt im Vergleich zur Peugeot den Pfeffer tendenziell einen Tick gröber und lässt bei der Abgrenzung der groben Mahlgrade untereinander etwas nach.

Lackabrieb durch Konstruktionsprobleme?

Bei der Erstellung unserer Testreihen haben wir in kurzer Zeit relativ viel Pfeffer gemahlen – pro Mühle etwa 30 bis 40 Gramm. Nachdem wir die Testreihe der roten Peugeot Paris abgeschlossen hatten, fiel uns auf, dass wir roten Staub an den Händen hatten.

Wie sich schnell herausstellte, handelte es sich dabei um den Teil der Lackierung an den Auflageflächen zwischen Korpus und Kopf der Mühle. Auf den Bildern lässt sich gut erkennen, wie die Lackierung im Vergleich zum Originalzustand durch unseren Test gelitten hat. Wir vermuten, dass auch der oben erwähnte scheinbare Lackierungsfehler aus Reibung zwischen uSelect-Ring und Korpus resultierte.

Möglicherweise haben wir den Kopf der Mühle zu stramm festgeschraubt – allerdings sollten sich solche Problem durch eine geschicktere Konstruktion vermeiden lassen. Immerhin schützt der überstehende Kunststoffring davor, dass der Lackstaub in das Pfefferdepot gelangt. Dennoch tritt der Staub an der Auflagefläche nach außen aus.

Das gleiche Problem hatten wir auch bei der weißen Zassenhaus Frankfurt – mit dem Unterschied, dass dort kein Kunststoffring vorhanden ist, der den Pfeffer im Depot vor dem abgeriebenen Lackstaub schützt.

Bei einem anderen Peugeot-Modell, einer Evian aus dem Jahr 2007, sorgt dagegen ein Abstandhalter aus Metall dafür, dass es nicht zu einer Reibung der Lackflächen zwischen Kopf und Korpus der Pfeffermühle kommen kann.

Fazit

Die Peugeot Pfeffermühle „Paris“ mit uSelect-Mahlgradeinstellung ist unsere Ansicht nach die Beste Pfeffermühle in unserem Testfeld.

Die „Paris“ verfügt mit uSelect über eine durchdachte und präzise Funktion zur Mahlgradeinstellung. Die Verarbeitung ist, abgesehen von den Problemen mit dem Lackabrieb, hochwertig. Die Gleichmäßigkeit und Reproduzierbarkeit der Mahlergebnisse ist, insbesondere wenn es um besonders fein gemahlenen Pfeffer geht, in unserem Testfeld unerreicht. Wer eine gute Alternative mit Keramikmahlwerk sucht, dem sei die Zassenhaus „Frankfurt“ empfohlen.